Montag, 20. März 2017

... führt der Heiratsantrag: Angelina & Dennis

Angie gehörte zu denen, die immer mal ganz dezent mit dem Zaunpfahl winkten: „Komm, wir gucken mal nach Ringen.“ „Den Schachtelkranz kann ich noch mitnehmen, aber Klinke putzen möchte ich nicht.“ „Wenn wir mal heiraten, dann machen wir das so und so…“.

Da kam Dennis also irgendwann ins Überlegen. Auf jeden Fall sollte der Antrag etwas Besonderes sein und nicht zwischen Tür und Angel stattfinden.
Es bot sich der für den März geplante gemeinsame Skiurlaub an, der mit dem späteren Trauzeugen-Paar in der Schweiz verbracht werden sollte. Es wurde also ein Ring besorgt, die Begleiter eingeweiht, die Brauteltern ebenfalls. Tatsächlich wollte Dennis vor dem Aufbruch bei Angies Vater um ihre Hand anhalten, und das war die größte Überwindung. Dieses Gefühl hatte ihn auch nicht getrügt, denn Schwiegervater spuckte vor Schreck seinen Kaffee zurück in den Becher (was natürlich nur zu bedeuten hatte, dass er absolut einverstanden war…). Nach Abfahrt erzählte es Schwiegermutter zu Hause sofort allen Kollegen, musste aber dann geduldig abwarten. Denn einen genauen Plan für Zeit und Ort gab es nicht.


Die beiden Begleiter waren für „unter Leuten oder zumindest unter Freunden“. Eine Skihütte war ihre Lieblingsidee, aber da war Dennis entschieden zu viel los für sein Vorhaben. Als seine Wahl (seinem Ursprungs-Gedanken nicht ganz entsprechend) auf das Hotelzimmer fiel, freute sich die künftige Trauzeugin, dass sie dann wenigstens lauschen könne.  Also doch zwischen Tür und Angel irgendwie, aber immerhin mit Kerzen und Blumen. Er würde beim Essen Kopfschmerzen vortäuschen und heimlich alles vorbereiten.
Das mit dem Lauschen hätte man allerdings vielleicht nicht laut sagen sollen… zumindest erschien die Variante unserem Antragsteller plötzlich doch nicht mehr so ideal. Auch das mit der Tür und der Angel kam ihm wieder in den Sinn. Der ganze Plan wurde also über den Haufen geworfen, und diesmal wurde darüber niemand informiert.


Perfekt war letztendlich eine Entführung zu einem Spaziergang bei herrlichem Wetter. Besonders romantisch kommt das dem vor, der weiß, dass die ganze Liebesgeschichte zehn Jahre zuvor mit einem Spaziergang auch begonnen hatte.
Ein Stück entfernt im Schnee, die zwei ganz allein mit Traumkulisse aus Bergen, einem See, dem Wald, und dem Hotel, das aus der Entfernung wirkte wie ein Schloss, hatte der überraschende Antrag alles was er brauchte, um Dennis Anspruch zu genügen und wunderschön zu sein!
Zwar waren die Trauzeugen, als sie beim Abendessen von der Verlobung erfuhren, tief enttäuscht, ließen sich aber in Anbetracht ihrer künftigen Aufgabe doch breitschlagen, das JA mit Dennis und Angie zu feiern.

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